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News-Roundup Februar
Themen: Stromversorgung für die Neubaustrecken, 10 km/h in der Brunecker Straße, Tram-Ausbau im Jahr 2017, Trambeschleunigung wird weiter vorangetrieben
02/02/2017
02/15/2017

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> Stromversorgung für die Neubaustrecken ()
Neben den Gleisbauarbeiten und der Umgestaltung der von der Tram schon bald befahrener Straßen wird auch an ebenso wichtiger "unsichtbarer" Infrastruktur gearbeitet: der Fahrstromversorgung mit ca. 900 V DC.

Für die Linien 2 und 5 westlich der Höttinger Au wird das Unterwerk Hötting West in der Viktor-Franz-Hess-Straße 22 reaktiviert. Es wurde bis 2007 für den O-Bus genutzt und im Hinblick auf den Tram-Ausbau nicht abgerissen. Nach Stilllegung des O-Bus-Betriebes wurde der allerdings der Transformator ausgebaut.
Der in der Zwischenzeit im Betriebshof eingelagerte Transformator mit 1.400 kVA wandelt 10 kV AC der IKB über einen Gleichrichter mit 1,5 kA zu 900 V (ursprünglich ausgelegt für 660 V).
Von diesem Unterwerk aus werden die drei getrennten Speiseabschnitte Technikerstraße Ost - Kranebitter Allee - Höttinger Au, Technikerstraße West - Völs und Viktor-Franz-Hess-Straße - Peerhofstraße versorgt. In der Höttinger Au gibt es ein weiteres Unterwerk, das den ersten genannten Abschnitt von Osten aus speist. Der Abschnitt zur Peerhofsiedlung wird nur vom UW Hötting-West aus gespeist werden.
Die Arbeiten an diesem Unterwerk beginnen im August, ab November soll es den Strom für die Testfahrten liefern. Bis dahin ist auch keine erste Probefahrt zur Peerhofsiedlung möglich, wegen des Übertragungsverlusts würde die Spannung für eine Befahrung der Steigungsstrecke mit Strom aus dem UW Höttinger Au nicht ausreichen.

Danach wird auch das ehemalige O-Bus-Unterwerk Reichenau reaktiviert; es befindet sich in der General-Echher-Straße 33. Auch der dort verwendete Transformator mit den gleichen Leistungswerten wie oben beschrieben wurde im Betrienshof eingelagert und wird nun wieder in das Unterwerk eingebaut.
Er versorgt die zwei Speiseabschnitte Radetzkystraße bis Sillpark (von dort erfolgt eine weitere Einspeisung vom UW Europahaus aus) und Radetzkystraße bis O-Dorf. Das UW Reichenau soll im Februar 2018 fertig sein.

Auch im Olympischen Dorf wird das O-Bus-Unterwerk bis Ende 2018 reaktiviert und den Abschnitt Radetzkystraße - O-Dorf von Osten aus zusätzlich speisen, aber auch die Linie 5 bis zum S-Bahnhof Rum.

Ein neues Unterwerk wird schließlich ab 2019 in Völs errichtet, das mit Inbetriebnahme der Strecke nach Völs den Speiseabschnitt Technikerstraße West - Völs von Westen aus versorgen wird.

> 10 km/h in der Brunecker Straße ()
Auf Höhe des Gebäudes Brunecker Straße 2 hat sich am Gleis Richtung Hauptbahnhof eine signifikante Gleisabsenkung gebildet. Für die Linien 3 und STB wurde deshalb mit 8. Februar für diesen Abschnitt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 10 km/h angeordnet.

Wann die Langsamfahrstelle behoben wird, ist noch nicht bekannt.
> Tram-Ausbau 2017: Das wird in diesem Jahr alles fertig (), upgedatet
Auf sieben großen Gleisbaustellen, alle außerhalb der Innenstadt, entstehen in diesem Jahr weitere Neubaustrecken.

Rot: Hier werden dieses Jahr neue Gleise verlegt
Gelb: Hier werden Vorbereitungen für die Gleisbauarbeiten 2018 getroffen

Bitte anklicken zum Vergrößern!
Plangrundlage: innsbruck.gv.at
Hier wird im Jahr 2017 gebaut (Nummerierung laut Plandarstellung re.):
  1. Die Neubaustrecken für die Linie 2 westlich des Zentrums werden bis zum Spätsommer dieses Jahres mit dem Bau des rund 550 Meter langen Restabschnittes in der westlichen Technikerstraße bis Technik West samt Wendeanlage fertig gestellt. Auch entlang der westlichen Technikerstraße wird es nur in eine Richtung eine Sonderfahrspur für die Tram geben. Ab 2019 wird ab Technik West dann der eigene Bahnkörper für die Linie 5 nach Völs als Durchquerung des dort in Planung befindlichen neuen Stadtviertels weitergebaut.
  2. Östlich der Innenstadt, in der Reichenau, werden in der Reichenauer Straße die Gleise für die Linien 2 und 5 von der Pembaurstraße, bis zu der der Gleisbau im Vorjahr abgeschlossen wurde, bis zur Radetzkystraße auf einer Läge von rund 850 Metern gelegt. Die Gleise werden dort in beide Richtungen Straßenmitte unabhängig vom Individualverkehr verlaufen (als straßenbündiger Gleiskörper auf Sonderfahrstreifen mit Überfahrschutz in Trassenmitte). Noch weiter östlich, von der Radetzkystraße bis zur Grenobler Brücke, wird der Gleisbau für 2018 vorbereitet.
  3. Die seit Herbst vergangenen Jahres in Bau befindliche Trambrücke über den Inn für die Linien 2 und 5 zwischen Reichenau und O-Dorf wird ebenfalls mit Ende des Jahres fertig. Rund 300 Meter ist dieser Abschnitt lang. Auf der Brücke sowie auf beiden Brückenrampen werden die Gleise auf eigenem Bahnkörper unabhängig vom Individualverkehr verlegt.
  4. Im Olympischen Dorf in der Schützenstraße wird bis zur Josef-Kerschbaumer-Straße der Gleisbau für die Linien 2 und 5 vorbereitet, Gleise werden dieses Jahr jedoch nur im rund 250 Meter langen letzten Abschnitt der Linie 2 vom Alois-Lugger-Platz bis zum Beginn der Josef-Kerschbaumer-Straße verlegt. Auch die Endstation mit ihrer H-Wendeanlage wird mit Ende des Jahres fertiggestellt sein. Das Richtungsgleis stadteinwärts wird dort unabhängig vom Individualverkehr verlaufen (als straßenbündiger Gleiskörper auf Sonderfahrstreifen), das Gleis stadtauswärts (Richtung Luggerplatz) liegt das Gleis im Mischverkehr.
  5. In Pradl wird die rund 400 Meter lange Neubaustrecke der Linie 3 vom Leipziger Platz bis zur Roseggerstraße errichtet. Diese Strecke - bis auf kurze Abschnitte vollständig im Mischverkehr - wird in diesem Jahr fertiggestellt, jedoch erst Ende 2018 in Betrieb genommen.
  6. Im südlichen Wilten entsteht die rund 200 Meter lange Betriebsstrecke durch die Pastorstraße zum neuen Depot Duilestraße. Auch das bereits seit ca. einem Jahr in Bau befindliche Depot selbst wird in diesem Jahr fertiggestellt und in Betrieb genommen.
    Gleichzeitig erhält die Tram auf rund 300 Metern Länge bis zur Fritz-Konzert-Straße eine Eigentrasse in Straßenmitte (südlich der Konzert-Brücke baulich vom Individualverkehr abgetrennt), so dass es vom Westbahnhof bis Bergisel mit Ausnahme des kurzen Streckenstückes der Linie 1 stadteinwärts durch die Klostergasse und der Betriebsstrecke zum Depot Duilestraße keine störanfälligen Mischverkehrsabschnitte mehr gibt.
  7. Die Linie 6 erhält von der Klostergasse bis zur Haltestelle Bretterkeller auf rund 300 Meter Länge auf ihrem eigenen Bahnkörper einen neuen Oberbau mit neuen Schienen sowie eine neue Fahrleitungsanlage. Mitte Juli soll der sanierte Streckenabschnitt fertig sein.
  8. Rund 450 Meter lang (nicht am Plan re.) ist die Streckenbegradigung der Stubaitalbahn in Mutters mit neuer Brücke über den Mühlbachgraben. Sie ist bis zum Spätsommer fertig.
Insgesamt werden in diesem Jahr rund 3,5 Streckenkilometer neuer Gleise verlegt, davon entfallen rund 2,5 Kilometer auf doppelgleisige Neubaustrecken für die Linien 2, 3 und 5.

Eröffnungen im Jahr 2017: Zu all den genannten Teilprojekten gibt es Detailinformationen hier auf der Website.
strassenbahn.tk wird selbstverständlich weiterhin regelmäßig über die Baufortschritte in der Baustellendokumentation berichten und auch über die Bauwerks- und Streckeneröffnungen.

> Trambeschleunigung und Nullwartezeit werden weiter vorangetrieben ()
Die Beschleunigung der Tram wird weiter vorangetrieben - strassenbahn.tk berichtete zuletzt vor gut einem Jahr.

Nachdem die für die Steuerung der Signalanlagen verwendete Software an komplexen Kreuzungen an ihre Grenzen stieß und die politisch gewünschte Nullwartezeit deshalb noch nicht durchgehend realisierbar war, werden derzeit als erstes die Signale im Bereich der Kreuzung Bachlechnerstraße / Höttinger Au mit Hilfe einer neuen Software programmiert.

Das System VISSIM wird unter anderem auch in Karlsruhe und Erfurt verwendet und hat sich dort bewährt. Damit wird es möglich, für jede Verkehrsart eine Qualitätsstufe festzulegen und die Tram unabhängig von fixen Phasenlängen verzögerungsfrei durch Kreuzungen zu schleusen. Höchste Priorität und damit an fast allen Signalen garantierte Nullwartezeit wird mit dem neuen System die Linie 5 erhalten, die aufgrund der S-Bahn-Anschlüsse in Rum und Vös auch darauf angewiesen ist. Gleich dahinter in der Priorisierung folgen die restlichen Tramlinien, anschließend die Buslinien.

Auch kurze Störhalte insbesondere an Schnittpunkten zwischen Eigentrassen und Mischverkehr sollen in Zukunft vermieden werden.
Zunächst sollen die Neubaustrecken der Linien 2 und 5 sowie der Südast der Linie 1 mit der neuen Technologie optimiert.

Zusammen mit den vorgesehenen Maßnahmen zur Entstörung der kurzen, aber bei hohem Individualverkehrsaufkommen den Schienenverkehr stark beeinträchtigenden Mischverkehrsabschnitte auf den Neubaustrecken hofft man damit, besonders am Ost-West-Korridor und auf der Linie 3 die angestrebten kürzeren Reisezeiten und höhere Pünktlichkeit zu erzielen.

(mps)

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