Übersicht
News-Roundup Juni
Themen: STB von Unwetter lahmgelegt, Linie 6 voraussichtlich bald nur noch an Sommer-Wochenenden, Tramausbau-Geld wurde falsch verwendet, Erstbefahrung der Innrain-Strecke mit Fahrgästen abgesagt
06/01/2016
06/26/2016

< Zurück

> Linie STB wegen Unwetterschäden im Schienenersatzverkehr (), upgedatet
Heute Samstag wurde die Überlandstrecke der Stubaitalbahn im von einem im Süden der Stadt niedergehenden schweren Unwetter getroffen. Wie die TT meldet, fiel zunächst gegen 17 Uhr ein Baum bei Kreith in die Fahrleitung, kurz danach kam es zu weiteren Baumstürzen in Mutters.
Bis auf weiteres enden die vom Hauptbahnhof kommenden Bahnen in Mutters Bhf. Die Streckenabschnitte Mutters - Kreith und Stubaitalbahnhof - Fulpmes werden mit Schienenersatzbussen bedient.

:
  
Die größten Schäden (links, Mitte)
Zweiwege-Arbeitswagen Nr. 749 im Einsatz am 25. Juni (rechts)

Bitte anklicken zum Vergrößern!

Fotos: Christoph Lechleitner
Neben Tw 325 war auch ein Museumszug der TMB, bestehend aus Tw 2, Bw 105 und Bw 104, im Streckenabschnitt Kreith - Fulpmes eingesperrt.
Dank vollen Arbeitseinsatzes des Oberleitungstrupps konnte der Bahnbetrieb heute Mittag wieder durchgängig aufgenommen werden.



> Live-Meldung mit Status-Updates dazu im Forum
> Betrieb der Linie 6 wird voraussichtlich auf Sommer-Wochenenden beschränkt ()
Die Linie 6 dürfte aus Kostengründen schon bald nur noch an Wochenenden im Sommerhalbjahr von Mai bis Oktober rollen. strassenbahn.tk berichtete zuletzt im Jänner über mögliche Zukunftsszenarien für die ehemalige "Mittelgebirgsbahn", die schon mehrmals einstellungsgefährdet war.

Dem Aufsichtsrat der IVB wurde in einer kürzlich stattgefundenen Sitzung über die Einsparungsmöglichkeiten bei Reduktion auf Wochenendbetrieb berichtet. Die Ausflugslinie ist nur an Sommer-Wochenenden einigermaßen gut ausgelastet, an Wochentagen und im Winter gibt es kaum Fahrgäste.

Im direktem Zusammenhang mit diesem Bericht steht auch eine mögliche behördliche Hauptuntersuchung von Tw 83 - strassenbahn.tk berichtete im Februar über eine technische Inspektion des Fahrzeugs zur Schätzung der Kosten einer Hauptuntersuchung. Nach einer Hauptuntersuchung würde der Wagen wieder eine Zulassung für den Betrieb erhalten. Inoffiziellen Quellen zufolge ist der technische Zustand des Wagens gut und die Hauptuntersuchung wäre mit ca. 30.000 Euro nicht übermäßig teuer.

Die Verwendung von Tw 83 im regulären Liniendienst wäre aber, wie uns IVB-Bahnbetriebsleiter Harald Jösslin erklärt, ohne rollstuhlgerechten Umbau des Wagens nicht gesetzeskonform.
Der permanente Einsatz eines Flexity-Triebwagens verursacht im Vergleich zu Tw 83 zusätzliche fiktive jährliche Kosten von ca. 100.000 Euro, die sich aus den Anschaffungskosten und einer veranschlagten Nutzungsdauer von 30 Jahren ergeben, was einen Umbau von Tw 83 (etwa durch Einbau eines Hubliftes) wieder in den Bereich des Möglichen rückt.

Eine Alternative wäre das Löschen der Linienkonzession und Weiterbetrieb als Museumslinie. Dadurch ergäbe sich aber auf ca. zwei Jahrzehnte eine Rückzahlungspflicht von Bundesförderungen für die in den letzten Jahren durchgeführten, teils aufwändigen Streckensanierungsarbeiten.

Damit stehen nun drei mögliche Varianten für den Weiterbetrieb der Linie 6 zur Wahl:
  1. Wochenendbetrieb im Sommerhalbjahr mit rollstuhltauglich umgebautem Tw 83 als konzessionierte Linie
  2. Wochenend-Museumsbetrieb im Sommerhalbjahr mit Tw 83
  3. Wochenendbetrieb im Sommerhalbjahr mit Flexity-Triebwagen als konzessionierte Linie
Vom IVB-Aufsichtsrat gibt es noch keine Beschlüsse oder Festlegungen. Jede der Varianten würde auch entsprechende Beschlüsse im Stadtsenat und Gemeinderat erfordern. Diese könnten im Herbst, rechtzeitig vor dem Budgetbeschluss, getroffen werden.

Eine politische Mehrheit für eine Stilllegung der Linie zeichnet sich laut Vizebürgermeisterin und Mobilitätsstadträtin Sonja Pitscheider nicht ab, aufgrund der Bundesförderungen für die Sanierung käme auch ein reiner Museumsbetrieb nicht in Frage.
Am wahrscheinlichsten erscheint daher Variante 1, ein Wochenend-Linienverkehr im Sommerhalbjahr mit umgebautem Tw 83, da hierdurch kein Flexity-Triebwagen belegt wird und die Bundesförderung für die Streckensanierung nicht zurückgezahlt werden muss.

Das einzige, was zum jetzigen Zeitpunkt jedoch mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass der tägliche und ganzjährige Linienbetrieb nicht mehr lange weitergeführt werden wird. Zumindest die Erhaltung der Linie wäre aber mit allen Varianten gesichert, bis ein eventueller Ausbau wie bereits berichtet erfolgen kann.

> Geldmittel für den Tram-Ausbau zweckentfremdet verwendet ()
Mehrere Millionen Euro aus dem zweckgebundenen Budget für den Tram-Ausbau sollen falsch verwendet worden sein. Das hat der gemeinderätliche Kontrollausschuss im April in einem Bericht festgestellt.

Für die von Bombardier im Auftrag der IVB durchgeführten Hauptuntersuchungen der seit 2007 beschafften Tramfahrzeuge wird in dem Bericht bis 2018 ein Finanzbedarf von rund 6,5 Millionen Euro angegeben. Im Oktober 2012 wurde für die Fahrzeugwartung ein Vertrag mit einem Auftragswert von 44 Millionen Euro abgeschlossen.

Bis 2014 wurden diese Kosten dem Tramausbau-Budget zugeschlagen, obwohl es sich dabei um Kosten aus dem laufenden Betrieb handelt, nicht um Investitionen in die Netzerweiterung.

Durch die Herausnahme dieser Kosten dürfte der finanzielle Spielraum für zukünftige Netzerweiterungen wie beispielsweise die Westverlängerung der Linie 3 ins südwestliche Hötting oder den Ast der Linie 2 nach Allerheiligen wieder etwas größer werden. Die Stadt Innsbruck wird für den weiteren Tram-Ausbau dennoch Darlehen aufnehmen müssen, die Rücklage reicht selbst für die Fertigstellung der Linie 2 nicht aus.

> Erstbefahrung der Innrain-Strecke mit Fahrgästen abgesagt (), upgedatet
Am 6. November des Vorjahres erhielt die Neubaustrecke für die Linie 2 am Innrain ihre Betriebsgenehmigung - strassenbahn.tk berichtete ausführlich.
Damals wurde auch angekündigt, dass die Gleise bei Bedarf als Umleitungsstrecke für die Linie 3 genutzt werden würden.

Am kommenden Freitag hätte es nun erstmals so weit sein sollen: wegen einer Veranstaltung in der südlichen Innenstadt hätte die Linie 3 ab ca. 15 Uhr bis Betriebsende mit Bahnen via Museumstraße - Marktplatz - Innrain umgeleitet sollen.

Aufgrund eines technischen Problems muss nun jedoch, wie erst gestern Donnerstag entschieden wurde, mit Schienenersatzbussen gefahren werden.

Noch nicht implementiert wurde die Tramspur am Innrain Richtung Zentrum. Sie soll erst zur Betriebsaufnahme der Linie 2 Ende 2018 eingerichtet werden. Es muss daher während der Umleitung verkehrsbedingt mit Verzögerungen Richtung Innenstadt und Amras gerechnet werden.

(mps,ig,ivb,cl)

< Zurück