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News-Roundup November
Themen: Rasengleisstück Höttinger Au und barrierefreie Stationen Ing.-Etzel-Straße, Zukunft von Umkehrschleife und Bahnhof Igls, STB-Intervalllückenschluss und S-Bahn-Ruhezonen ab 11. Dezember, Bahnhof Telfes fertig, Enteignungsverfahren eingeleitet
11/06/2011
11/30/2011

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> Rasengleisstück Hötting und barrierefreie Stationen Ing-Etzel-Straße ()
In der Stadtsenatssitzung am 29. November wurden wieder zwei straßenbahnbezogene Themen behandelt, die durch die Arbeitsgemeinschaft Innsbrucker Nahverkehr (AIN) erarbeitet und von den Innsbrucker Grünen in Form von Gemeinderatsanträgen eingebracht worden waren.

Einer dieser Anträge betraf die Errichtung barrierefreier Haltestellen in der Ing.-Etzel-Straße. Bekanntlich befinden sich dort die Haltestellen "Ing.-Etzel-Straße" und "Messe" mit insgesamt vier noch nicht barrierefreien Bahnsteigen - neben "Fritz-Konzert-Straße" und den Stationen in der Museumstraße die letzten an dieser Linie.
Sie werden nun voraussichtlich 2014 im Zuge einer dort geplanten Gleissanierung neu gebaut.

Der andere Antrag betraf den Bau eines rund 60 Meter langen Rasengleisstücks in der Wendeanlage Höttinger Au, die im kommenden Jahr gebaut wird - strassenbahn.tk hatte im Oktober darüber berichtet.
Der Antrag hatte eine Mehrheit gefunden, der Stadtsenat wartet jedoch mit einer Entscheidung noch auf eine fachliche Stellungnahme der IVB.

Auch ein Antrag der SPÖ zur Verbindung der Endstationen Bergisel und Amras der Linien 1 und 3, zunächst mit Bussen, wurde behandelt - strassenbahn.tk hatte im Juni darüber berichtet. Da die IVB in so einer Verbindung kein ausreichendes Fahrgastpotenzial sahen, fiel die Entscheidung des Stadtsenats negativ aus.

> Stadtteilausschuss Igls beriet über Umkehrschleife und Bahnhofsgebäude ()


Das renovierte Stationsgebäude in Igls

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Über die Zukunft der Umkehrschleife und des Stationsgebäudes der Linie 6 in Igls wurde in der Sitzung des Igler Stadtteilausschusses am 23. November beraten. Die Innsbrucker Stadtteilausschüsse sind gewählte demokratische Organe, sie entsprechen in etwa den Bezirksvertretungen in Wien.

Auf der Agenda des Ausschusses stand das frisch renovierte Stationsgebäude und die Tatsache, dass der dortige Gastronomiebetrieb 2010 zugesperrt hatte.
Nach der zur Umstellung auf Niederflurbahnen mit 10. Juli 2009 erfolgten Modernisierung des Bahnsteigs hatten die IVB in diesem Jahr auch das denkmalgeschützte historische Bahnhofsgebäude vorbildlich saniert (Bild links).

Die für Oktober vorgesehen gewesene Wiedereröffnung des traditionsreichen Bahnhofscafès scheiterte jedoch an unterschiedlichen Vorstellungen von IVB und Gastro-Betreibern. Dem Vernehmen nach wünschen die IVB dort gehobene Gastronomie, die zunächst vorgesehen gewesenen Betreiber wären diesem Wunsch aber nicht nachgekommen. Die Uneinigkeit sorgte auch für einen Härtefall: eine Frau soll in Erwartung eines vermeintlich bereits fixierten Beschäftigungverhältnisses im neuen Bahnhofscafè vorzeitig ihren Job gekündigt haben und nun seit Oktober arbeitslos sein.

Man darf aber damit rechnen, dass in den nächsten Monaten - wohl mit anderen Gastro-Unternehmern - eine Lösung gefunden wird und ein Nachfolgebetrieb des Bahnhofscafès 2012 eröffnet.



Klassischer DÜWAG-GT8 Nr. 53
befährt im Jänner 2007 die Umkehrschleife Igls

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Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf die im Linienverkehr nicht mehr genutzte Umkehrschleife (Bild rechts).

Die am 20. März 1986 erstmals linienmäßig befahrene, als Rasengleis angelegte Schleife wird seit 4. Juni 2010 nicht mehr planmäßig befahren - strassenbahn.tk berichtete damals.
Dennoch wird sie noch gebraucht: bei Nostalgie-Sonderfahrten mit DÜWAG-Einrichtungswagen bietet sie die einzige Möglichkeit zum Wenden. Bei Sonderfahrten mit Beiwagenzügen der ersten Generation erspart sie den umständlichen Vorgang des Umsetzens. Zudem bietet sie zusätzlichen Platz zum Abstellen von Straßenbahnfahrzeugen.

Bereits seit Jahren kursierende - von strassenbahn.tk allerdings bereits im Juli 2008 widerlegte - Gerüchte über einen Verkauf des Schleifengrundstücks waren inzwischen bis zum Igler Stadtteilausschuss vorgedrungen.
In der Ausschusssitzung wurde deshalb von der Bürgermeisterin klargestellt, dass keine Auflassung der Schleife und keine Umgestaltung des Grundstücks geplant seien.

Inoffiziell heißt es, dass es angeblich Interessenten für das Grundstück geben soll, die dort gerne ein weiteres Nobelhotel errichten würden. Doch dem steht die gültige Flächenwidmung entgegen, die nur durch einen Gemeinderatsantrag geändert werden könnte - und für diesen wäre weit und breit keine Mehrheit in Sicht.

> Diskussionskategorie "Straßenbahn/Stadtbahn" im Forum mit mehreren Diskussionen über die Linie 6
> Fahrplanwechsel: Intervalllücke auf Linie STB wird geschlossen, Ruhezonen in S-Bahnen ()
Der VVT präsentierte am 14. November die Veränderungen mit dem europaweiten Fahrplanwechsel 2011/2012, der heuer mit 11. Dezember stattfindet.

Im Innsbrucker Schienennahverkehr gibt es dabei kaum Veränderungen. Auffallend sind allerdings zwei Serviceverbesserungen bei der Linie STB und der S-Bahn.

Personen, die aus den Vororten im westlichen Mittelgebirge in die Stadt einpendeln, dürfen sich über eine dringend notwendig gewordene Intervallverbesserung freuen: mit Fahrplanwechsel fährt die Linie STB zwischen Hauptbahnhof und Kreith ab 6 Uhr durchgehend alle 30 Minuten.
Bis jetzt gibt es noch ausgerechnet in der Stoßzeit zwischen ca. 6 Uhr und ca. 8 Uhr - je nach Abfahrtsort - eine Intervalllücke; ab Kreith beispielsweise fährt eine Bahn um 7:01 Uhr, die nächste um 7:11 Uhr, dann erst wieder ab 8:11 Uhr halbstündlich. Genau diese Lücke wird nun geschlossen. Bisher standen dem technische und finanzielle Gründe entgegen.
Aber auch südlich von Mutters gibt es eine Verbesserung: ein Schnellbus mit Abfahrt in Telfes kurz vor 7 Uhr wird diesen Ort in der Frühspitze besser an die Stadt anbinden.

S-Bahn-Benützer könnten künftig etwas weniger genervt im Büro oder zu Hause ankommen: mit Fahrplanwechsel werden in den S-Bahn-Zügen sogenannte Ruhezonen eingeführt. Diese haben sich laut VVT bei der S-Bahn Salzburg bereits bewährt. Die Ruhezonen werden mit Aufklebern gekennzeichnet, laute Gespräche und Mobiltelefonieren sind darin unerwünscht.
Ob sich jene Fahrgäste, die sich auch jetzt schon rücksichtslos verhalten, diese Ruhezonen ohne Kontrolle auch einhalten werden, muss sich allerdings noch herausstellen.

> Sanierung und Modernisiertung der Station Telfes abgeschlossen ()
Mit 7. November waren die Bauarbeiten an der Station Telfes der Linie STB beendet, ein weiterer Bahnhof der Stubaitalbahn ist damit modernisiert.

Die Station präsentiert sich jetzt mit barrierefreien Zugangswegen, hohen Stadtbahn-Bahnsteigen und drei Stellplätzen für Park & Ride.

Das früher für Güterverladung genutzte und jetzt zur Abstellung von Fahrzeugen verwendbare Stumpfgleis wurde ebenso wieder errichtet wie die südseitigen Weichen, die Telfes bei Bedarf zur vollwertigen Kreuzungsstation machen.

                       

Der modernisierte Bahnhof Telfes im Stubaital

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> Notwendige Enteignungsverfahren für Bauetappe 1 eingeleitet ()
Trotz aufrechter eisenbahnrechtlicher Baugenehmigung des Landes vom 28. Juni 2010 für Bauetappe 1 zwischen Sillpark und Fischerhäuslweg und deren Bestätigung durch das Verkehrsministerium vom 13. September 2011 ist es den IVB bei einigen für die Trassen benötigten Grundstücksteilflächen nicht gelungen, diese dauerhaft zu übernehmen.
Deshalb wurde jetzt ein Großverfahren zur Enteignung der benötigten Flächen eingeleitet.

Die offene mündliche Verhandlung findet am 10. Jänner ab 9 Uhr im Landhaus statt.
Mit Rechtsgültigwerden der Enteignungen dürfte der Fertigstellung von Bauetappe 1 bis Mitte 2012 und Inbetriebnahme der Tramlinie zum "West" Anfang November nichts mehr im Weg stehen.
Nicht davon betroffen ist die Verlängerung der Linie 3 durch die Philippine-Welser-Straße.

(mps,lt)

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